Da wäre ich also wieder…auf der Suche… auf der Suche nach der ach so oft zitierten Nadel im Heuhaufen. Und nach einigen Wochen der Suche landet Rabea Rabenhaus mit einem gewaltigen Knall auf dem Boden der Tatsachen. Tatsächlich gab es bisher keine einzige Bleibe im Umkreis von vielen Kilometern, die auch nur ansatzweise den Erfordernissen entsprach. Und entsetzt muss ich feststellen, dass Jahrzehnte alte, hässliche Nutundfederverkleidungen von Decken und Wänden auch umfangreiche Sanierungsarbeiten schadlos überstehen. Wer hätte das gedacht – Rabea Rabenhaus jedenfalls nicht. Nunmehr diese gräsigen Dinger jedoch in Anbetracht ihres hohen Alters in den dunkelsten Farbtönen überwiegen… Dazu noch ein dunkles Billiglaminat vom nächstgelegenen Baumarkt und schon kommt der Höhlencharakter so richtig zur Geltung.
Nun, meine Ansprüche sind, von Billiglaminat und hässlichen Deckenverkleidungen mal abgesehen, eher bescheiden. Ich brauche weder Luxus noch Komfort. Auch kann ich auf 800qm Garten verzichten, insbesondere, wenn die Hütte darauf nur ein Bruchteil an Fläche – ca. 75qm Wohnfläche – in Anspruch nimmt. Naja, hier im Norden sind Einzelhütten häufig mit großen Gärten gesegnet. Insbesondere wenn man sich etwas „ländlicher“ orientiert. Diese Orientierung ist jedoch schlicht der Tatsache geschuldet, dass Mietpreise auch in kleineren Ortschaften unerschwinglich sind. Aus diesem Grunde entfallen auch alle Arten von Scheibenheimen. Diese punkten zwar mit ihren mal gerade handtuchgroßen Gärtchen, schwächeln jedoch in der B-Note, sprich dem Preis…
Alternativ habe ich auch alle Wohnungsangebote mit mehr als 3 Zimmern durchgeblättert… alles Fehlanzeige. Wenn sie nicht schon von vornherein auf Grund der B-Note aus dem Raster fallen, sind es dann die stets gern gewählten Eckpunkte der Vermieter. Unisono werden da Begriffe wie: ruhig, komfortabel, hübsch, neuwertig, traumhaft, idyllisch, saniert (mit Billiglaminat und alten Deckenverkleidungen), keine Haustiere usw. usf. aufgelistet. Naja, bis auf die eine Wohnung in einem alten Bauernhaus. Die punktete auf den ersten Blick mit der unschlagbaren B-Note! Auch die Anzahl der Räume, die Tatsache, dass es keinen Garten zu pflegen gibt und es sich trotzdem um eine Erdgeschosswohnung im Grünen handelt weckten mein Interesse. Aber wie so oft im Leben: es gibt immer einen Kompromiss; eine Kröte, die man schlucken muss. In diesem Fall wäre es ein zentraler Kachelofen gewesen, der, wenn man auf wohlige Wärme nicht verzichten mag, befeuert werden müsste. Die alternative Wärmequelle bestand aus alten Nachtspeicheröfen. Diese ebenfalls in die Jahre gekommenen Ungetüme jedoch wiederum die B-Note total an die Wand fahren würden. Und ja, natürlich kann man mit einem riesigen Kachelofen auch gut heizen, aber mal ehrlich, auch Holz kostet Geld und ich kann mir auch nicht so recht vorstellen, bei Wind und Wetter draußen im Hof Holz zu hacken, um es dann Raummeterweise im Ofen zu verheizen…
Also – weitersuchen…
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